Bestände
Die Bayerische Staatsbibliothek verfügt über eine umfangreiche und exzellente Sammlung von orientalischen und
asiatischen Handschriften. Zu ihrem Bestand zählen rund 20.000 Handschriften aus allen Teilen des Orients und
Asiens unter anderem in Arabisch, Armenisch, Äthiopisch, Birmanisch, Chinesisch, Georgisch, Hebräisch, Japanisch,
Jiddisch, Koreanisch, Koptisch, Mandschurisch, Mongolisch, Paschtu, Persisch, Sanskrit, Syrisch, Tamil, Tibetisch,
Türkisch und Zend. Die orientalischen und asiatischen Sammlungen wurden über die Jahrhunderte kontinuierlich und
ab dem 19. Jahrhundert systematisch aufgebaut und stellen national und international bedeutsame Ressourcen für
Wissenschaft und Forschung dar.
Sammlungsgeschichte
Die Anfänge der orientalischen Sammlung gehen auf die Gründung der Münchner Hofbibliothek – Vorläuferin der
Bayerischen Staatsbibliothek – durch Herzog Albrecht V. im Jahr 1558 zurück. Den Gründungsakt bildete der Ankauf
der Privatbibliothek des vielseitig gebildeten und polyglotten Diplomaten und Orientalisten Johann Albrecht
Widmanstetter (1506–1557), der als einer der Begründer der Orientalistik gilt. In Folge der Säkularisation am
Anfang des 19. Jahrhunderts sowie einer gezielten Erwerbungspolitik seit dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts
gelangten wertvolle Stücke in die Sammlung. Die spektakulärste Erwerbung stellte 1858 der Ankauf der umfangreichen
Bibliothek des Orientalisten Etienne Quatremère (1782–1857) dar. Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts wurden 157
Handschriften aus der Sammlung Glaser angekauft. Die orientalische Sammlung war von den Zerstörungen des Zweiten
Weltkriegs wenig betroffen. Auch im 20. und 21. Jahrhundert konnte der Ausbau der Handschriften und Drucke in den
orientalischen Fächern erfolgreich fortgeführt werden.
Kataloge