London, British Library, Add. 22369 / 10 Stiftung
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- Stifter:in
- ↳ Name
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- Zeuge/Zeugin
- Schreiber:in
- ↳ Name
- Datierung
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- Šaʿbān 897 H. ≈ Mai/Juni 1492
- Text original
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- אדכירים לטב עד לעלם עבודי טבאתה
דיעשו הטוב ויזכרו בטוב בכל עוראתה
כדמות האקר הטב דלה תמיד טב גליגאתה
סמוך קהלה וארכון קהלה עדתה
יעדוה ויקירה בין קהל עברואתה
עבד יהוה בן סמוך קהלה וארכון עדתה
עבד היהוב דמבני רמח {מן שכוני ארץ מצרים} אקים זאת ארהותה
קדישתה חרם קדש ליהוה בעל קדישותה
לא תמכר ולא תגאל ולא תעבט בעבטותה
ותהיה אצל מכתב אבישע בן פינחס במושבותה
בכנשת שכם ברישי ירחיה ובשבתותה
ובמועדים עד יקרו בה סדר מקרתה
וחטן המועדים תשב בבית בעל איתוביתה
הכהן הגדול אלעזר ארכון בית כהנתה רבתה
ותצא כל מועד במועדו בסדר עזראתה
וארור מן ילמד בה
בנים ארורה לא
תפק ממנו
וכתבו טביה בן יוסף בן
אברהם הכהן ביד שעבאן
שנת שבעה ותשעים ושמנה
מאות שנ? ???? ישמעאל
תהיה ???ה אמן אמן
???
???
- אדכירים לטב עד לעלם עבודי טבאתה
- Text übersetzt
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- Zum Guten sei erinnert auf ewig an die Wohltäter,
die das Gute tun, man möge sich im Guten erinnern unter allen Hebräern
wie an die gute Wurzel, die zu lobpreisen immer gut ist,
die Stütze der Gemeinde, den Anführer der Gemeinde, der Versammlung,
der Wissende, der Ehrwürdige in der Gemeinde der Hebräer,
ʿĀbəd Šēma, Sohn der Stütze der Gemeinde, des Anführers der Versammlung
ʿĀbəd Ayyāʾob aus der Familie Rāma, {von den Einwohnern des Landes Ägypten} stiftete diese
heilige Tora zum heiligen Geweihten für YHWH, den Herrn der Heiligkeit.
Sie soll nicht verkauft, nicht ausgelöst und nicht als Pfand beliehen werden,
(sondern) bei der Schrift des Ābīša ban Fī'nās sein, in deren Domizil
in der Synagoge in Shechem, so daß sie an den Monatsanfängen, an den Schabbatot
und an den Festtagen in ihr die Leseordnung lesen.
Und der ??? der Festtage soll sie sitzen im Haus ihres ????
des Hohepriesters Ēlāzar, des Anführers des Hauses des Hohepriestertums.
Und sie möge an jedem Festtag zu seiner festgesetzten Zeit in der wiederkehrenden Ordnung hervorkommen.
Verflucht sei, wer mit ihr
Kinder unterrichtet, der Fluch soll nicht
von ihm weichen.
Es schrieb dies Ṭabya ban
Ab'rām, der Priester am 14. (?) Šaʿbān
des Jahres 897
[der Herrschaft] Ismaels.
Möge sie [gesegnet?] sein. Amen, Amen.
[…]
- Zum Guten sei erinnert auf ewig an die Wohltäter,
- Sprache
- Schrift
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- Bemerkung
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- Der Text ist in Reimform formuliert, manche der Schreibweisen sind vermutlich auf
diese formale Vorgabe zurückzuführen.
אדכירים לטב עד לעלם עבודי טבאתה – »Zum Guten sei erinnert in Ewigkeit an die Wohltäter.« Eine wörtliche Parallele dieser Gedenkformel bildet den Abschluß des Teils 1 des Hauptteils der Tūlīda, der von Florentin in die Mitte des 12. Jh. datiert wird; siehe FLORENTIN, The Tulida, S. 105, 222bA13. Sie ist eine der Varianten der Formel דכיר לטב ... – »Zum Guten sei erinnert …«, die in Textkorpora unterschiedlicher aramäischer Dialekte der römischen und byzantinischen Zeit (jüdisch-palästinisches und samaritanisches Aramäisch, Nabatäisch, Palmyrenisch, Hatrenisch) bezeugt ist, u. a. in Widmungsinschriften an jüdischen Synagogen; siehe dazu STADEL, »The ‘Remembered for Good’ Formula«, der samaritanische Belege vom 4. bis etwa ins 14. Jh. zusammenstellt und analysiert. Die Schreibweise des Part. Pass. Peʿal lautet in den samaritanischen Texten in der Regel אדכיר / אדכירים und folgt der Aussprache mit einem prosthetischen Vokal: adkər / adkīrəm; siehe TAL, DSA, S. 181; FLORENTIN, The Tulida, S. 77, Anm. zu 41B6. Im vorliegenden Korpus finden sich sehr ähnliche Formulierungen im älteren Widmungstaschkil in Ms. Leiden, UB, Or. 6, Dtn 7,6–27,6 (fol. 147v–163r), von 751 H. ≈ 1350/51 sowie in drei jüngeren Paratexten aus dem 19. und 20. Jh.: im Kolophon des Rekonstrukteurs in Ms. Synagoge, 11, fol. 222v (Mittwoch, 21. Ḏū l-Qaʿda 1302 H. = 2. September 1885), in der Stiftungsukrunde des Ms. Nablus, Synagoge, 21, fol. 335v (Muharram 1328 H. ≈ Januar/Februar 1910), sowie in einem Gedicht zu Ehren der Auftraggeber der Rekonstruktion und des ausführenden Schreibers des Ms. Nablus, Synagoge, 2, fol. 227v (Ḏū l-Ḥiǧǧa 1302 H. ≈ September/Oktober 1885). In allen Fällen handelt es sich um die Würdigung lebender Personen, die einen Beitrag zur Herstellung bzw. Reparatur einer Torahandschrift geleistet haben. In der Regel steht die Formel am Beginn des Texts.
עוראתה – Orthographische Variante zu עבראותה, die u. a. bezeugt, daß das Waw in dieser Position als b ausgesprochen wird. Vgl. auch die Schreibweise auf Zeile 5 dieser Stiftungsurkunde.
גליגאתה – Wörtlich „ihr Lobpreis“. גליגאן tritt meist – so auch hier – im Plural auf; s. FLORENTIN, LSH, S. 321.
יעדוה – „der Wissende“. Orthographische Variante des häufig belegten Ehrentitels ידועה.
אקים – Zur Bedeutung „stiften“ vgl. die Anmerkung zum Stifterzeugnis in nach dem Buch Genesis in Ms. Cambridge, University Library, Add. 1846, fol. 53r.
Die Zahl des Tages in der Datumsangabe ist schwer lesbar und kann nicht mit eindeutiger Sicherheit wiedergegeben werden.
Die letzten Zeilen des Eintrags sind stark verblichen und wurden von späterer Hand teilweise nachgezogen; einzelne Buchstaben und die beiden letzten Zeilen sind nicht entzifferbar.
- Der Text ist in Reimform formuliert, manche der Schreibweisen sind vermutlich auf
diese formale Vorgabe zurückzuführen.
- Signatur
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- London, British Library, Add. 22369 / 10 Stiftung
- Blatt
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- fol. 95r (nach dem Buch Leviticus)
- Art des Eintrags
- Eintragsnummer
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- 10
- Bearbeiter
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- Burkhardt
- Bearbeitungsstatus
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- fertig
- Statische URL
- https://www.qalamos.net/receive/GBUKSecEntry_secentry_00000069
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- Lizenz Metadaten
CC0 1.0 Universell
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