Der Lokaprakāśa ist ein Werk, das dem kaschmirischen Universalgelehrten Kṣemendra
aus dem 11. Jahrhundert zugeschrieben wird. In vier Abschnitten (prakāśa) werden Informationen
über das hinduistische Alltagsleben gegeben, die ansonsten nur schwer zu finden sind.
Der erste und dritte Abschnitt, die zusammen etwa ein Fünftel bzw. ein Sechstel des
Gesamtwerkes ausmachen, sind lexikalischer Natur. Sie unterscheiden sich von üblichen
synonymischen Wörterbüchern, da sie sich mehr mit Themen wie Geografie, Verwaltung
und Handel als mit Literatur befassen. Das Werk hat den Charakter eines Handbuches
zum Verfassen rechtlicher Dokumente im Stil eines Lekhapañcāśikā, da es fünfzig Muster
von Briefen, Urkunden, Schuldverschreibungen usw. enthält. Es beinhaltet eine große
Anzahl bisher nicht aufgezeichneter Bedeutungen und unbekannter Wörter, von denen
viele persischen oder kaschmirischen Ursprungs sind. Da Shāh Jahān (1628–1658) mehrmals
erwähnt wird, kann davon ausgegangen werden, dass einige Teile des Textes aus dem
17. Jahrhundert stammen. (Vogel 2015: 101)
Bibliographische Referenz
Kṣemendra, Sahajabhaṭṭa 18XX-1911, Michael Witzel, Anett Krause, und Pierre-Sylvain
Filliozat: Lokaprakāśa by Kṣemendra: With a Commentary of Sahajabhaṭṭa; Prefaces by
A. Krause and P.-S. Filliozat; Edited by Michael Witzel. [Cambridge, Massachusetts]:
Department of South Asian Studies, Harvard University, 2018. * Vogel, Claus, Jürgen Hanneder, und Martin Straube. Indian Lexicography. Revised and
enlarged edition. München: P. Kirchheim Verlag, 2015. * Bloch, Jules: Le Lokaprakāça, Attribué à Kṣemendra: Un Manuel Du Scribe Cachemirien.
Geuthner, 1914. * Weber, Albrecht: Zu Kshemendra's lokaprakâça. In: Indische Studien 18 (1898), S. 289-397.
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